Siegfried Lederer

Siegfried Lederer

† in Leimbach
Erstellt von Zeitungsgruppe Hof Coburg Suhl
Angelegt am 29.10.2022
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Kondolenzen (1)

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Kondolenz

In ewigen Gedenken an meinen Vater

08.12.2022 um 18:04 Uhr von Matthias Lederer

Es lässt sich einfach nicht in Worte fassen, was mir mein Vater in all den Jahren bedeutet hat.

Er war alt und pflegebedürftig geworden und wollte unbedingt in dieses kleine Kurstädtchen Bad Liebenstein, für sein Bad Liebenstein da schlug sein Herz. Obwohl nicht alles gut lief in diesem Heim, angefangen mit seinem Rollstuhlsturz im Bad, wo er sich den Oberschenkelhalsbruch zuzog. Aber das hat er und die anfolgende OP hat er im hohen Alter gut überstanden.

Aber die Probleme gingen weiter, wenn auch bis Ende '21 ich sehr viel mit ihm im Rollstuhl unterwegs war.

Und das Jahr 2022 leitete leider seinen Tod ein, angefangen mit seinem Darmverschluss im Januar. Dort wo der Oberarzt schon sagte: Man muss bei ihrem Vater von Tag zu Tag denken.

Und als er die Bettstürze mit Rippenfrakturen auch überstanden hatte, da dachte man doch endlich einmal, jetzt muss mit den Problemen einmal Schluss sein. 

Und tatsächlich entgegen den Prophezeiungen mancher Schwester im Heim schaffte es mein Vater wieder zurück in den Rollstuhl.

Aber die Probleme gingen weiter. Nun kam eine akute Schluckstörung hinzu und Vater bekam Speisereste in die Lunge, worauf er sich eine Lungenentzündung zuzog. Auch diese überstand er. Und konnte wieder in den Rollstuhl mobilisiert werden.

Und ich habe ihn hinausgefahren und wir sind praktisch jeden Nachmittag in Bad Liebenstein unterwegs gewesen und er hat manches weiche Stück Kuchen und vor allem aus dem Cafe Olga seine Lieblingswaffel gegessen.

Und er hat sich nicht daran verschluckt. Vom Heim bekam er kein festes Essen mehr, nur noch Pudding, Griessbrei und püriertes Essen. Es schmeckte ihm nicht, aber er musste eben Rücksicht auf seine Schluckstörung nehmen.

Es war für mich immer ein Genuss in meiner Trauer um meine liebe Dorit, mit meinem Vater noch einen lieben Angehörigen zu haben und mehr und mehr begann ich, mich durch das Rollstuhlausfahren meines Vaters von der Trauer um meine Dorit etwas zu lösen.

Auch wenn sie morgens immer aufkam.

Und dann der schlimme Oktober, beginnend mit der Corona Infektion, die zuerst  meinen Vater und dann auch mich erfasste.

Und am Tag vor seinem Tode da war er wieder Corona negativ getestet und wurde nach 1 Woche Bettlägrigkeit wieder in den Rollstuhl mobilisiert. Als ich diese Nachricht aus dem Heim hörte, war ich erleichtert und habe mich darauf gefreut, nun bald wieder meinen Vater im Rollstuhl ausfahren zu können.

Und dann am Mi., 12.10. morgens der schlimme Anruf aus dem Pflegeheim von der Verwaltungschefin: ,,,,,eine schlechte Nachricht für Sie. Ihr Vater ist verstorben....

Und wieder war ich am Boden zerstört so wie damals, als der Oberarzt im Klinikum sagte:...Ihre Lebenspartnerin ist soeben an einem Hirnödem verstorben....

Für mich gibt es immer die schlechten Nachrichten. Liebste nahe Angehörige versterben und alle Welt erwartet von mir, dass ich es geduldig hinnehme.

Und nun ? Was mache ich jetzt ?

Niemand mehr da, mit dem ich mich unterhalten kann.

 

Matthias am Nikolaustag 2022